Sommerempfang der UK MV lud nach Rostock

Gesundheit bei der Arbeit im Blick

Sommerempfang der UKMV zum Meistern von Krisen lud ein

Etwa 100 Führungskräfte, Personaler und Sicherheitsfachkräfte kamen am Dienstag (21.06.2022) im Business-Club des Rostocker Ostseestadions zusammen. Unter dem Motto „Unerwartet und dennoch planbar - Krisen und Großschadenslagen sicher meistern“ standen einen Tag lang Fragen und Antworten rund um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Mittelpunkt. Erfahrungen wurden ausgetauscht, um während einer Diskussionsrunde mit hochkarätigen Gästen und bei anschließenden Workshops aus den Kenntnissen der Vergangenheit Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu entwickeln. Sebastian Körner, Geschäftsführer der veranstaltenden Unfallkasse MV: „Ich habe den Eindruck, dass der Stellenwert des Arbeitsschutzes generell zugenommen hat. Arbeitsschutz wird nun deutlicher als Chance gesehen, um nachhaltig voranzukommen.“  

„Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß in der Welt, sondern viele Farbstufen“ begrüßte Prof. Dr. Hiltraut Paridon von der SRH Hochschule für Gesundheit Gera die Anwesenden. Charmant und schlagfertig führte sie durch die Fachtagung. Nach Jahren der Pandemiepause wurde der schon mehrere Jahre durchgeführte Neujahrsempfang der Unfallkasse zu einem Sommerempfang. Traditionell verbirgt sich dahinter ein Austausch bei Obst und Saft, wobei der Schwerpunkt dieser Netzwerkveranstaltung auf Fragen rund um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit liegt.  

„Wir müssen die Menschen besser vorbereiten“, so Staatssekretärin Sylvia Grimm vom Ministerium für Gesundheit, Soziales und Sport MV. „Es ist nicht dasselbe, ob ich Probleme direkt besprechen kann oder auf Distanz“.  Das Homeoffice kam von heute auf Morgen. Damit verbundene Fragen wie „Habe ich einen vernünftigen Stuhl und Schreibtisch?“ drängten die Folgen der sozialen Distanz vorerst in den Hintergrund. So nehmen Arbeitsausfälle durch psychische Belastung auch bei Führungskräften zu. Annette Walter vom AMD TÜV: „Jede Medaille hat zwei Seiten, wir sollten immer beide betrachten.“ Eine Seite sei die psychische Belastung durch das Homeoffice, die neue Formen der Führung und Kommunikation erfordere. Andererseits änderten sich Arbeitsbedingungen und Technik. „Trotz Homeoffice beträgt die Bearbeitungszeit für einen Antrag auf Schwerbehinderung bei uns durchschnittlich 2,2 Monate“, ergänzt Dr. Heiko Will vom Landesamt für Gesundheit und Soziales. „Das Wegfallen von Besucherströmen durch notwendige Terminvergabe reduziert die psychische Belastung bei einigen Mitarbeitenden.“

Heiko Fischer von der Landeszentrale Psychosoziale Notfallversorgung resümiert: „Wir haben es sehr gut geschafft, eine psychosoziale Notfallversorgung aufzubauen und sind auch stetig in der Weiterentwicklung.“ In einem Workshop gab er die Erfahrungen und Hinweise weiter. Einigkeit herrscht: „Gesundheitsschutz und Hygiene sind Chefsache“, auch wenn unvorbereitet einige Führungskräfte damit ihre Probleme hätten. Die Notwendigkeit von Pandemie- und Hygieneplänen bestätigte die Praxis der vergangenen Jahre. Reger Austausch aller Anwesenden führte bei weiteren Arbeitsgruppen zu Resilienz als persönliche Ressource in Krisenzeiten, Homeoffice und dem Umgang mit Übergriffen in Verwaltungen zu praktischen Hilfestellungen. „Jede und jeder, der so etwas mal erlebt hat, freut sich, dass es Menschen gibt, die als psychosoziale Ersthelfer unterstützen können“, berichtet Annette Walter von der AMD TÜV Arbeitsmedizinische Dienste GmbH. Zwei Tage dauert die Ausbildung dafür. Zwei Tage, die Gesundheit und Leistungsvermögen bewahren können.

Resilienz ist nicht nur privat, sondern auch im Arbeitsleben unverzichtbar. Bei Maria Heide vom LAGuS gab es zahlreiche Hinweise zum Bewältigen von Krisen, wie diese Resilienz erreicht werden kann: Sport, Freizeit in der Natur, Annehmen der Situation und Feiern der Erfolge.   

Marc Irmer, Arbeitspsychologe der Unfallkasse MV: „Mir ist heute wichtig, dass unsere Mitglieder, also die Führungskräfte, die Entscheidenden und unsere Experten und Expertinnen im Gesundheitsschutz in Austausch kommen. Die vergangenen zwei Jahre der Pandemie müssen aufgearbeitet werden. Dazu gehört, die Zukunft der Menschen bei der Arbeit neu zu denken.“

Mit dem 1. Sommerempfang der Unfallkasse MV wurde – neben  breiten Angeboten der Prävention und Beratung – ein weiterer Grundstein für mehr Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit gelegt
 

Beiträge des Sommerempfangs 

Homeoffice in Pandemiezeiten - Prof. Dr. Hiltraut Paridon  (PDF,  2,9 MB)

Hygieneplanung  Dr. med. Jens Tülsner (PDF, 697 KB)

Kurzimpuls Resilienz Maria Heide  (PDF, 1.610 KB)

Leitfragen Psychosoziale Notfallversorgung Heiko Fischer (PDF,  1,2 MB)

Umgang mit Übergriffen in der Verwaltung Annette Walter (PDF, 1,2 MB)  

Leitfragen Umgang mit Übergriffen Annette Walter (PDF, 1.210 KB)

Neues aus der UK MV  (PDF, 699 KB)
 

TV-Beitrag MV 1 zum Ersten Sommerempfang der Unfallkasse MV