Studie sieht positive Entwicklung der Kindertagesförderung in MV

Wie das Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung mitteilte, bestätigt der Ländermonitor  "Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann-Stiftung im Wesentlichen die Fachkräfteanalyse des Ministeriums.

„Die Teilhabequote im Bereich der Kindertagesförderung hat in Mecklenburg-Vorpommern mit 58 Prozent im bundesweiten Vergleich das höchste Niveau. In unseren Kitas ist im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern ein weitestgehend bedarfsgerechtes Angebot vorhanden. Die größte Herausforderung in den kommenden Jahren ist der Qualitätsausbau vor allem durch die Gewinnung von zusätzlichen Fachkräften“, betonte Drese.

„Hier haben wir uns vor einigen Jahren mit dem Start der Fachkräfteoffensive auf den Weg gemacht. So sind bereits in den letzten fünf Jahren 1.300 zusätzliche Kita-Beschäftige hinzugekommen. Außerdem konnte der Anteil der Auszubildenden vor allem durch die neu eingeführte praxisintegrierte, vergütete Erzieher*innen-Ausbildung von 0,5 Prozent in 2016 auf 3 Prozent gesteigert werden“, verdeutlichte Drese.

Diese positive Entwicklung hebt auch die Bertelsmann-Studie hervor. So wird dort festgestellt, dass sich in Mecklenburg-Vorpommern von 2013 bis 2020 die personelle Ausstattung in den Kindergartengruppen bundesweit am stärksten verbessert hat (von 1 zu 14,9 auf 1 zu 12,9).

Drese: „Gemeinsam mit der kommunalen Ebene, den Trägern der Einrichtungen, den Kita-Fachkräften und den Eltern arbeiten wir auch zukünftig an einer Steigerung der Bildungsqualität in der Kindertagesförderung. Dabei wollen wir auf Grundlage der Fachkräfteanalyse von Prognos die Fachkräfteoffensive im Dialog aller Akteure ausbauen. Mit dem neuen Kindertagesförderungsgesetz M-V finanziert das Land 54,5 Prozent der zusätzlichen Kosten inklusive des Personals.“

Die Ministerin betonte, dass für gute Bildungschancen nicht nur die Zahl an Plätzen und der Personalschlüssel entscheidend seien. „Wichtig sind zudem die Gruppengrößen und das Qualifikationsniveau des pädagogischen Personals“, so Drese. „Und in beiden Bereichen steht Mecklenburg-Vorpommern bundesweit am besten da.“ 

Die Bertelsmann-Studie erbringt nach Ansicht von Ministerin Drese einige differenzierte Erkenntnisse. „Für alle Länder gilt jedoch gleichermaßen: wenn wir die frühkindliche Bildung weiter verbessern wollen, sind erhebliche Investitionen in den kommenden Jahren notwendig. Deshalb ist es eminent wichtig, dass auch der Bund sein finanzielles Engagement für den Qualitätsausbau fortsetzt und im KiTa-Qualitäts- und -Teilhabeverbesserungsgesetz verlässlich verankert“, so Drese.

Wichtige Ergebnisse der Bertelsmann-Studie sind:

  1. In MV hat sich zwischen 2013 und 2020 die Personalausstattung im Kindergarten erheblich verbessert (von 1 zu 14,9 auf 1 zu 12,9).
  2. Die Teilhabequote ist mit 58% im bundesweiten Vergleich auf dem höchsten Niveau (im Westen: 31%). Das gilt auch für die 3- bis 6-Jährigen (96 %).
  3. Etwa 72 % der unter 11-jährigen Schulkinder wird in MV ein Hortplatz zur Verfügung gestellt (bundesweit 17 %).
  4. 79,5 % der unter 3-jährigen KiTa-Kinder werden in MV 45 Wochenstunden und mehr betreut. Bei den Kindern ab 3 Jahren sind es gut 77 % (bundesweit: 39 % bzw. 35 %).
  5. Bei der Gruppengröße (wissenschaftliche Empfehlung liegt bei maximal 12 Kindern bei den jüngeren und 18 bei den älteren Kindern) steht MV bundesweit am besten da.
  6. Die Zahl des pädagogischen Personals ist in MV zwischen 2011 und 2020 in den KiTas um 38 % auf 11.047 Tätige und in den Horten um fast 27 % auf 2.090 gestiegen.
  7. Demgegenüber ist ein Rückgang bei den Kindertagespflegepersonen von 1505 in 2011 auf 906 in 2020 zu verzeichnen.
  8. Der Anteil des Kita-Fachpersonals in MV ist mit 85% in den Einrichtungen bundesweit spitze.
  9. Der Anteil der Auszubildenden in den Kitas in MV ist von 0,5% in 2016 auf 3% 2020 gestiegen.
  10. Nur 6% des pädagogischen Personals in KiTas sind in MV befristet beschäftigt. Das ist bundesweit der niedrigste Anteil.
  11. Bis 2030 könne der Personalschlüssel an das durchschnittliche Niveau der westdeutschen Bundesländer angeglichen werden. Dafür bedarf es 2.000 zusätzlicher Fachkräfte.
  12. Mit einem rechnerischen Personalschlüssel von 1 zu 5,9 in der Krippe zeigten sich in MV bundesweit weiterhin die ungünstigsten Schlüssel.
  13. Der Anteil der Leitungsfreistellung liegt mit 4% unter dem Bundesdurchschnitt von 18%.
  14. Der Anteil von männlichen Beschäftigten liegt im Kindergarten und Krippe mit 6 % im Bundesdurchschnitt; in den Horten mit 16% leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 18%.

Quelle: PM  169, SM vom 24.08.2021